Digitalisierung, Additive Fertigung, Sektorenkopplung, P2X, Wasserstoff und Ammoniak – dies sind einige der Themen, mit denen sich die Mitglieder des Verein Rhein Ruhr Power aktuell beschäftigen. Die 41 Mitglieder – Unternehmen, Verbände und Forschungseinrichtungen entlang der Wertschöpfungskette haben sich zu Rhein Ruhr Power zusammengeschlossen, um gemeinsam die Energieversorgung in der Region und Deutschland zukunftssicher zu machen.

Auf der Mitgliederversammlung konnten wir neue Mitglieder begrüßen: Claus Brinkmann, der sein Know-how und seine langjährigen Erfahrungen aus der Energiebranche in die Vereinsarbeit mit einbringen will, und die 2G Energy aus Heek, einer der weltweit führenden Hersteller von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, der gerade mit seiner Wasserstoff-KWK-Anlage für Furore sorgt. Das dritte Neu-Mitglied, Welland & Tuxhorn AG, ein führendes Unternehmen der deutschen Armaturenindustrie mit Sitz in Bielefeld, das sowohl in der konventionellen wie regenativen Energiebereitstellung tätig ist, war leider verhindert und wird sich im November in der Mitgliederversammlung vorstellen.

Rhein Ruhr Power will im Verbund der Mitglieder, mit deren Beteiligung an Forschungsprojekten und/oder bei der Konzeption und Entwicklung von Instrumenten und Konzepten, zu einer nachhaltigen Energieversorgung beitragen und damit den Industriestandort Deutschland stärken. Zu nennen sind hier zum Beispiel zwei aktuelle Projekte, die von RRP initiiert und vom Land NRW gefördert werden: das „Digital Service Center“ und die „P2X-Plattform“.

www.rhein-ruhr-power.net

Unter der Leitung des GWI-Mitarbeiters Dr. Johannes Schaffert, der als Gast Editor im Journal „ENERGIES“ eine Sonderausgabe rund um Power-to-Gas und Wasserstoff gestaltet hat, sind jüngst vier spannende Forschungsarbeiten von den Forschern des Gas- und Wärme-Instituts publiziert worden. https://www.mdpi.com/journal/energies/special_issues/Progress_P2G#published

The Impact of Hydrogen Admixture into Natural Gas on Residential and Commercial Gas Appliances
Jörg Leicher, Johannes Schaffert, Hristina Cigarida, Eren Tali, Frank Burmeister, Anne Giese, Rolf Albus, Klaus Görner, Stéphane Carpentier, Patrick Milin, Jean Schweitzer

Im ersten Artikel aus der Sonderausgabe von „ENERGIES“ beschreiben die Autoren gemeinsam mit ihren Partnern aus dem EU-Projekt THyGA die Grundlagen der Verbrennung von Wasserstoff-Erdgas-Gemischen. Sie beantworten dabei die Frage, welche Änderungen sich durch die Wasserstoff-Beimischung ergeben und was dies für die Endwendungstechnik im häuslichen und gewerblichen Umfeld bedeutet. Unter anderem werden Aspekte der Betriebssicherheit, Emissionen, Flammrückschlag u.v.m. anschaulich erläutert. https://www.mdpi.com/1996-1073/15/3/777

Integrating System and Operator Perspectives for the Evaluation of Power-to-Gas Plants in the Future German Energy System
Johannes Schaffert, Hans Christian Gils, Max Fette, Hedda Gardian, Christine Brandstätt, Thomas Pregger, Nils Brücken, Eren Tali, Marc Fiebrandt , Rolf Albus, Frank Burmeister

Der zweite Artikel präsentiert die umfangreichen Ergebnisse des gemeinsam mit DLR und Fraunhofer IFAM durchgeführten Bundesprojektes zur Multi-Sektorenkopplung (MuSeKo). Es handelt sich hierbei um ein Energiesystemanalyse-Projekt, in dem das gesamte deutsche Energiesystem modelliert wurde. Hervorzuheben ist, dass eine technische und makro-ökonomische Modellierung mit einer mikro-ökonomischen Modellierung kombiniert wurden, um Hemmnisse der Energiewende aus Betreibersicht genau identifizieren zu können. Ein besonderes Augenmerk der Publikation liegt auf der Rolle von Wasserstoff / Power-to-Gas als Integrator im Energiesystem der Zukunft.
https://www.mdpi.com/1996-1073/15/3/1174

Current Legislative Framework for Green Hydrogen Production by Electrolysis Plants in Germany
Lena Maria Ringsgwandl, Johannes Schaffert, Nils Brücken, Rolf Albus, Klaus Görner

Die Erwartungen an grünen Wasserstoff als Schlüsselelement des deutschen Energiesystems der Zukunft sind hoch. Allerdings ist ein groß dimensionierter Roll-Out noch nicht eingetreten. Neben technischen Aspekten sind es häufig rechtliche und regulatorische Hemmnisse oder Änderungsbedarfe, die als Grund für unklare Investitionsaussichten und herausgezögerte Investitionsentscheidungen identifiziert werden. Die Juristin Lena Maria Ringsgwandl und ihre Koautoren vom Gas- und Wärme-Institut erläutern und diskutieren die aktuell geltenden rechtlich-regulatorische Rahmenbedingungen, beschreiben jüngste Entwicklungen und ordnen die Auswirkungen auf die Chancen von grünem Wasserstoff in Deutschland ein. https://www.mdpi.com/1996-1073/15/5/1786

 An Overview of Promising Alternative Fuels for Road, Rail, Air, and Inland Waterway Transport in Germany
Janos Lucian Breuer, Juri Scholten, Jan Christian Koj, Felix Schorn, Marc Fiebrandt, Remzi Can Samsun, Rolf Albus, Klaus Görner, Detlef Stolten, Ralf Peters

Zu guter Letzt findet sich eine umfangreiche Forschungsarbeit zur Energiewende im Verkehrssektor unter unseren vier Publikationen. Die hier präsentierten Ergebnisse stammen aus dem Virtuellen Institut Strom zu Gas und Wärme und entstanden gemeinsam mit Partnern des Forschungszentrum Jülich. Die Modellierung erfasst dabei in hohem Detailgrad abgebildete Kraftstoffe, Umwandlungstechnologien und Antriebsarten und liefert vielfältige Ergebnisse sowie einen breiten Überblick über die komplexe Thematik, auch unter Einbeziehung innovativer Lösungen. https://www.mdpi.com/1996-1073/15/4/1443

 Kontakt:

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.
Dr. Johannes Schaffert
Hafenstraße 101, D-45356 Essen, Germany
johannes.schaffert@gwi-essen.de
www.gwi-essen.de

Diesen Artikel zum Download finden Sie hier.

v.l.n.r.: Stießel, Hafner, Kakaras, Pinkwart, Görner, Dötsch, Thomeczek, Mennerich, Möllenbruck (versammelt vor der Edelstahlskulptur „Mannesmann I“ von Norbert Kricke)

Die Dekarbonisierung der Energiebereitstellung und der Chemischen Industrie erfordert nicht nur große Anstrengungen in den beiden Sektoren, sondern auch gute Ideen, wie diese schnell und nachhaltig umgesetzt werden kann. Ein Beispiel dafür ist das zukunftsweisende und innovative Projekt P2X-Plattform, das das Land NRW mit 5,3 Millionen Euro fördert.

Durch den Einsatz von erneuerbaren Energien und Wasserstoff können CO2-Emissionen bei der Energiebereitstellung in Zukunft vollständig vermieden werden. Bei der chemischen Industrie ist dieser Weg allerdings nicht gangbar, da bei der Herstellung vieler chemischer Produkte Kohlenstoff als Basiselement notwendig ist. Hier setzt das Projekt „P2X-Plattform“ an: regenerativ erzeugter Wasserstoff wird mit abgeschiedenem CO2 zu einem neuen Produkt synthetisiert. Dies geschieht mittels zweier zu erprobender Verfahren, nämlich der katalytischen Co-Elektrolyse und der Plasmalyse. Der daraus generierte höhere Alkohol kann – wird er z.B. als Additiv bei der motorischen Verbrennung eingesetzt – die Partikelemissionen reduzieren.

Energie- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat zur Übergabe des Förderbescheids die Projektpartner nach Düsseldorf eingeladen. Und alle sind gekommen: Prof. Dr. Emmanouil Kakaras von Mitsubishi Heavy Industries (MHI), die federführend bei diesem Projekt sind, Heiko Mennerich von der Evonik Industries, die die Plasmalyse betreuen, Prof. Dr. Christian Dötsch, Fraunhofer UMSICHT (in Vertretung von Prof. Dr. Ulf-Peter Apfel), die Versuche zur Co-Elektrolyse durchführen werden, und Prof. Dr. Klaus Görner vom Lehrstuhl für Umweltverfahrenstechnik und Anlagentechnik der Universität Duisburg-Essen, wo die P2X-Plattform mit der CO2-Abtrennanlage aufgestellt und betrieben wird.

Mit dabei bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides sind Dr. Florian Möllenbruck von MHI und Leiter des Projektes, Dr. Sebastian Stießel, Geschäftsführer von SPIN, und Margit Thomeczek des Rhein Ruhr Power e.V., der Ideengeber der P2X-Plattform ist. Dass Projekt wird von Frau Simone Hafner vom Referat Energiesystem der Zukunft, Wasserstoff, Klimaschutz in der Industrie im NRW-Wirtschaftsministerium fachlich und organisatorisch begleitet.

Projektblatt zum Download:
https://rhein-ruhr-power.net/wp/wp-content/uploads/2023/07/Projektblatt-P2X-Plattform-2.pdf

Kontakt:
info@rhein-ruhr-power.net, www.rhein-ruhr-power.net 

 

Start of the P2X platform: Minister Pinkwart hands over the grant decision for 5.3 million euros!

Where Regeneratively produced hydrogen is synthesized into a new product with separated CO2. This is done using two methods to be tested, namely catalytic co-electrolysis and plasmalysis. The higher alcohol generated from this, can reduce particle emissions – if it is used as an additive in engine combustion, for example.

Energy and Innovation Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart invited the project partners to Düsseldorf to receive the funding notification.

And everyone came: Prof. Dr. Emmanouil Kakaras from Mitsubishi Heavy Industries (MHI), who is in the lead of this project,

Heiko Mennerich from Evonik Industries, who is in charge of the plasmalysis,

Prof. Dr. Christian Dötsch, Fraunhofer UMSICHT (representing Prof. Dr. Ulf-Peter Apfel), who will carry out experiments on co-electrolysis,

and Prof. Dr. Klaus Görner from the Chair for Environmental Process Engineering and Plant Engineering at the University of Duisburg-Essen, where the P2X platform with the CO2 separation system is set up and operated.

Present at the handing over of the grant notice are Dr. Florian Möllenbruck from MHI and head of the project, Dr. Sebastian Stießel, Managing Director of SPIN, and Margit Thomeczek of Rhein Ruhr Power e.V., who is the idea generator for the P2X platform. The project is accompanied professionally and organizationally by Ms. Simone Hafner from the Department of Energy Systems of the Future, Hydrogen, Climate Protection in Industry in the NRW Ministry of Economic Affairs.

Wasserstoff, Power-to-Products, Sektorenkopplung, Additive Fertigung und Digitalisierung sind die Themen, die die Energiewende in Deutschland und den Transformationsprozess hin zu nachhaltigen Energiegewinnung mittels erneuerbarer Energien vorantreiben. Seit 10 Jahren beschäftigt sich der Verein Rhein Ruhr Power mit diesen und weiteren Energiethemen und füllt sie mit Leben.

„Gemeinsam für die Energieversorgung der Zukunft“, dies ist das Leitmotiv des Vereins Rhein Ruhr Power, der seit 10 Jahren mit seinen Mitgliedsunternehmen einen starken Verbund bildet und mit seinen Projekten die Energiewende aktiv mitgestaltet.

Projects for Future – diese auf den Weg zu bringen, ist das Anliegen des Vereins Rhein Ruhr Power und seiner 40 Mitglieder. Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen entlang der Wertschöpfungskette haben sich in diesem Verein zusammengefunden, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen der Energieversorgung der Zukunft zu erarbeiten. In verschiedenen Projekten forschen sie zu Themen der Zukunft, wie Wasserstoff, Power-to-X, Sektorenkopplung, Additive Fertigung, Digitalisierung u.v.a.m. und setzen durch ihre Projektaktivitäten Impulse für innovative Produkte.

„Es ist gut, dass es Rhein Ruhr Power gibt“, so Bundesumweltministerin Svenja Schulze. In ihrer Videobotschaft zum 10jährigen Jubiläum des Vereins erläutert sie die Bedeutung der Energiewende als Schlüssel für eine klimaneutrale Zukunft. Diese gehe allerdings mit einem erhöhten Strombedarf einher, was einen massiveren und schnelleren Ausbau der Erneuerbare Energien erfordere als bisher. Ministerin Schulze sieht daher eine der zentralen Aufgaben der neuen Bundesregierung, dafür die besten Voraussetzungen zu schaffen, z.B. durch schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren. Ministerin Schulze: „Denkfabriken wie Rhein Ruhr Power wird dabei ein wichtiger Partner, weil sie Innovationsprojekte für die Energiewende bündeln und für viele nutzbar machen.“

Auch NRW-Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart weist in seinem digitalen Grußwort auf die Bedeutung des Vereins bei der Bewältigung der Energiewende hin und betont vor allem dessen Engagement bei der Initiierung entsprechender Projekte und deren Begleitung bis zur Durchführung: „Wir wissen Ihren Verein und seine Mitgliedsunternehmen bei der anstehenden Transformations¬aufgabe unseres Energiesystems als wichtigen und kompetenten Partner an unserer Seite.“

Frau Thomeczek, Vorstandsvorsitzende des Vereins verweist auf die technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen auf dem Weg in eine klimaneutrale Energieversorgung der Zukunft und richtet ihren Dank an die Mitglieder und Unterstützer des Vereins: „Mit Ihrem Engagement im Verein, durch Ihre Beteiligung an Forschungsprojekten und/oder bei der Konzeption und Entwicklung von Instrumenten und Konzepten, tragen Sie maßgeblich zu einer nachhaltigen und wirtschaftlich tragfähigen Energieversorgung bei und stärken damit den Industriestandort Deutschland.“

Rund 50 geladene Gäste feierten unter 2G-Rahmenbedingungen am 9. November 2021 im Hotel Franz in Essen das 10jährige Jubiläum des Vereins. Den Reigen der Grußworte eröffnete Frau Julia Jacob, 1. Bürgermeisterin der Stadt Essen, die vor Ort war. Neben Bundesumweltministerin Schulze und NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart, übermittelten auch VCI NRW-Präsident Thomas Wessel und VGBE-Präsident Dr. Georg-Nikolaus Stamatelopoulos dem Verein ihre virtuellen Glückwünsche zum Jubiläum. Darüber hinaus nutzten alle Teilnehmenden die Gelegenheit zum Networken, sich aus erster Hand über die aktuellen Projekte des Vereins zu informieren und – (vielleicht auch) neue gemeinsame Projektideen zu entwickeln.

Pressemitteilung des GWI:

Die EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH und das Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. (GWI) kooperieren ab sofort noch enger und starten das Verbundprojekt „H2-Thinktank Essen“. Damit sollen Essener Unternehmen bei der Umsetzung von Wasserstoff-Projekten zielgerichteter unterstützt werden. EWG-Geschäftsführer Andre Boschem und Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner (Wissenschaftlicher Vorstand, GWI) unterzeichneten vergangenen Freitag, 8. Oktober 2021, hierzu die Vereinbarung. Die Kooperation ist zunächst auf drei Jahre angelegt.

Ziel des Projektes „H2-Thinktank Essen“ ist, die wirtschaftliche Expertise und das Kontaktnetzwerk der Wirtschaftsförderung mit dem wissenschaftlichen und technischen Know-how des Forschungsinstituts zu bündeln. So wird es zum Beispiel der EWG noch effizienter möglich sein, im Rahmen ihrer Beratungsleistungen auf fundiertes Wasserstoff-Know-how zurückzugreifen.

EWG-Geschäftsführer Andre Boschem sagt: „Die Kooperation mit dem GWI ist ein wichtiger Bestandteil unserer H2-Strategie. Gemeinsam können wir noch gezielter das in der Energiehauptstadt vorhandene technische Wissen für den Erfolg unserer Unternehmen und Start-ups einsetzen. Besonders im H2-Bereich ist das eine hervorragende Option, die Ausrichtung Essens noch nachhaltiger und klimafreundlicher zu gestalten.“

„Das GWI freut sich, sein breites Know-how und seine Kompetenzen im Bereich der Gasanwendung – vor allem aber beim Thema Wasserstoff – in diese Kooperation einzubringen“, ergänzt Prof. Klaus Görner. „Durch die enge Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft können wir gemeinsam – EWG und GWI – vielfältige Synergiepotenziale in Essen heben.“

Informationsvermittlung und individuelle Beratung
Ein weiterer Vorteil für Essener Unternehmen ist eine künftig breitere Informationsvermittlung zu Aktivitäten und Studien zum Thema Wasserstoff. Auch individuelle Erstberatungen zu geplanten Wasserstoff-Projekten lassen sich gezielter durchführen und Forschungspartner sowie Förderungen sind leichter zu identifizieren. Insbesondere Start-ups können in Form einer technischen Beratung künftig von der engen Kooperation zwischen der EWG und dem GWI profitieren.

Das GWI – Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.
Das Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. (GWI) ist ein etabliertes, praxisorientiertes Forschungs- und Dienstleistungsinstitut des deutschen Gasfachs, dessen Tätigkeiten nahezu alle Technologien rund um die Gase der öffentlichen Gasversorgung umfassen – von Erdgas über Gase aus verschiedenen alternativen Quellen bis hin zu Wasserstoff. Neben der Forschung und Entwicklung in den Bereichen Brennstoff- und Gerätetechnik sowie Industrie- und Feuerungstechnik schult das Institut auch Mitarbeitende von Gasunternehmen. Zudem prüft das GWI Gasgeräte, Gasfeuerstätten und Armaturen im eigenen, akkreditierten Prüflaboratorium – und das zählt damit zu den größten und wichtigsten im Gasfach in Deutschland. Über 50 Unternehmen sind Mitglieder des GWI, darunter Gastransportgesellschaften, Energiekonzerne, Stadtwerke, Hersteller und Verbände.

Mit der Energiewende hat sich das GWI zu einem technologieoffenen Energie-Institut weiterentwickelt, das im Rahmen seiner anwendungsnahen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in zahlreichen Forschungsprojekten auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene sowie der direkten Zusammenarbeit mit der Industrie involviert ist. Durch die enge Verzahnung zwischen den Abteilungen Forschung und Entwicklung, Bildungswerk, Prüflabor und Markraumumstellung hat das GWI mit seinem Know-how weitreichende Möglichkeiten geschaffen, die Transformation des Energiesystems von der Erzeugung über den Transport bis zur Endanwendung auf verschiedenen Ebenen zu unterstützen.

Im Jahr 2022 feiert das GWI am Standort Essen 85-jähriges Bestehen.

Pressemitteilung des Gas- und Wärme-Instituts Essen e.V.:

Das Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. und die Mitsubishi Power Europe GmbH haben zur Grundsteinlegung des in Europa einzigartigen Hybrid-SOFC-Systems eingeladen. Die Demonstrationsanlage ist ein wichtiger Baustein hin zu einer klimaneutralen und CO2-armen Zukunft und wird öffentlich gefördert im Rahmen des Projektes „Demo Hybrid-SOFC“ des Verbundprojektes „KWK.NRW 4.0“ unter dem Dach des Virtuellen Instituts | KWK.NRW.

Nachdem am 30.09.2020 das Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. (GWI) die Mitsubishi Power Europe GmbH (MPW) mit der Errichtung des neuen europaweit ersten Hybrid-SOFC-Systems beauftragt hat, begannen die Planung und die ersten vorbereitenden Arbeiten. Am 01.06.2021 konnte der Baubeginn planmäßig starten, sodass am 02.07.2021 der Grundstein gelegt wurde und die Demonstrationslange voraussichtlich Anfang 2022 in Betrieb genommen werden kann.

Für die Stadt Essen als Energiehauptstadt Europas ist dieses Leuchtturmprojekt ebenfalls ein wichtiger Meilenstein. Durch das Hybrid-SOFC-System werden die lokale Wirtschaft, Innovationen und die Wissenschaft gestärkt. Deutlich wurde dies bei der Rede des Oberbürgermeisters der Stadt Essen Thomas Kufen: „Essen ist Energiestandort Nr. 1 in der Region. Alle Bereiche des Energiesektors sind hier vertreten: von vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen bis hin zu den Konzernzentralen der deutschen ‚Energie-Riesen‘. Mittendrin agiert das GWI – als Zusammenschluss Essener Unternehmen, wie RWE, E.ON, DMT und den Stadtwerke Essen. Heute wird durch das GWI der Grundstein für die Verwirklichung einer innovativen Brennstoffzelle gelegt – und dieser Grundstein ist auch ein Meilenstein in ressourcenschonender Energie-Technologie. Denn hier wird das europaweit erste Hybrid-SOFC-System als Ergebnis einer exzellenten Forschungsinfrastruktur installiert, die das Gas- und Wärme-Institut Essen bietet.“

Der geschäftsführender Vorstand des GWI Herr Dr. Rolf Albus macht ebenfalls deutlich, dass das GWI mit der vorhandenen Forschungsinfrastruktur der richtige Standort für das Hybrid-SOFC-System ist: „Das GWI hat sich mit der Energiewende zu einem technologieoffenen Energie-Institut weiterentwickelt und gestaltet mit seinen Mitgliedern, Partnern und Kunden die Energiethemen der Zukunft.“

Herr Prof. Dr.-Ing Klaus Görner, wissenschaftlicher Vorstand des GWI ergänzt: „Das GWI unterstreicht mit dieser Hybrid-Anlage seine Spitzenposition in der gasbasierten Energiebereitstellung in den Sektoren Strom und Wärme und liefert mit dieser Anlage in den Bereichen KWK und Sektorenkopplung wichtige Beiträge für die Energiewende.“

Die Mitsubishi Power Europe GmbH agiert bei dem Projekt als Generalunternehmer unter Einbindung der konzerneigenen Technologie. Neben der Planung, Fertigung und Lieferung ist Mitsubishi Power auch dafür zuständig, das Hybrid-SOFC-System an die Strom- und Wärmeversorgung des GWI anzuschließen. „Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit dem Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. den Grundstein für diese hocheffiziente und einzigartige SOFC-Anlage legen zu können. In Partnerschaft mit dem GWI können wir den flexiblen Betrieb des Hybrid-SOFC-Systems und den anteiligen Einsatz mit verschiedenen Brennstoffen – von Erdgas über Biogas bis hin zu Wasserstoff – unter realen Bedingungen erforschen. Die Nachfrage nach sauberen und nachhaltigen Energiequellen wächst stetig. Gerade in diesem Bereich verfügt Mitsubishi Power über langjährige Erfahrung
und die modernsten Technologien und Lösungen, um die Energiewende erfolgreich zu begleiten und umzusetzen.“ sagt Markus Brügmann, Head of BU New Business and Sales bei Mitsubishi Power.

Für das Teilprojekt „Demo Hybrid-SOFC“ werden rund 5,8 Mio. € aus Mitteln des Operationellen Programms EFRE NRW 2014-2020 und Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen bereitgestellt. Koordiniert wird die Förderung vom Projektträger Jülich im Auftrag vom Wirtschaftsministerium in Zusammenarbeit mit den Mini-sterien für Kultur und Wissenschaft, für Arbeit, Gesundheit und Soziales, für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz und für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Anprechpartnerin:
Nadine Lucke
Gas- und Wärme-Institit Esse e.V.
+49 201 3618-251
info@vi-kwk.nrw

Bis 31. März läuft noch der Förderaufruf „Kommunikationstechnologien für die Energiewirtschaft“ des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), heißt es in einer Meldung des Ministeriums.

In der Energiewirtschaft gewinnt die IKT immer mehr an Bedeutung und rückt zunehmend in den Mittelpunkt der Wertschöpfung. Hieraus lassen sich interdisziplinäre Bedarfe für Forschung und Entwicklung in verschiedenen übergreifenden Feldern ableiten. Speziell die  Forschungsförderung zur Kommunikationstechnik knüpft an das 7. Energieforschungsprogramm an.

Der aktuelle Förderaufruf richtet sich an Koordinatorinnen und Koordinatoren von Verbundprojekten zu übergeordneten IKT-Themen in der Energiewirtschaft. Auch Ideen für konkrete Anwendungsprojekte können eingereicht werden. Positiv gesehen wird, wenn diese an erfolgsversprechende Ansätze aus Vorhaben wie „National 5G Energy Hub“ , Demonstratoren aus SINTEG oder Forschungs- und Entwicklungsprojekte des 7. Energieforschungsprogramms oder Ähnlichem anschließen. Der vorliegende Aufruf richtet sich an Konsortien mit überwiegender Industriebeteiligung.

Die aktuelle Ausgabe  der innovation & energie (Fachmagazin der EnergieAgentur.NRW), gibt einen Überblick über die Energieforschung in NRW und stellt einige prägnante Beispiele vor. Dazu gehört natürlich auch unser Verein Rhein Ruhr Power und die aktuellen innovativen RRP-Projekte und -Aktivitäten, die in einem längeren Artikel vorgestellt werden.

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Additive Fertigung, Digitalisierung, Power-to-X u.v.m. …. lesen Sie selbst den interessanten Bericht mit dem Titel:

„Rhein Ruhr Power- Ein Verein im Portrait: Power for the Future“.

Der Verein Rhein Ruhr Power (RRP) steht für umfangreiches Know-how in Forschung und Entwicklung von Energieversorgungstechnologien und -konzepten. Die Kompetenzen der etwa 35 Mitglieder sind sehr breit gefächert. RRP bündelt dieses Know-how, analysiert die Erfordernisse einer fortschreitenden Energiewende und setzt dieses Wissen und den Bedarf in konkreten Projekten um. Grund
genug, den Verein hier einmal vorzustellen.

Thinktank

Der Verein beschäftigt sich in seinen Projekten mit sehr unterschiedlichen Themen wie Flexibilitätssteigerung bei der disponiblen Erzeugung, solarthermischen bis hin zu Hybrid-Konzepten, aber auch mit ökonomischen Fragestellungen im Zusammenhang mit Neuanlagen. Gegenwärtig arbeiten die Mitglieder an Innovationen und Entwicklungen für eine nachhaltige, wirtschaftliche und sichere Energiebereitstellung der Zukunft wie Wasserstoff, P2X, Sektorenkopplung, Digitalisierung und Additive Fertigung.

CO2 + Wasserstoff = neue chemische Produkte

RRP hat fünf Mitglieder des Vereins zu dem Projekt „P2X-Plattform Herne“ zusammengebracht, um im Rahmen des Spitzenclusters Industrielle Innovationen (SPIN) des Landes NRW gelebte Sektorenkopplung von Energiewirtschaft und Chemie zu demonstrieren. Hier wird CO2 abgetrennt und zur Schließung von Stoffkreisläufen in chemische Produkte eingebunden. Der hierfür notwendige Wasserstoff bzw. ein Synthesegas wird mit Strom in zwei parallelen Verfahren (katalytische Co-Elektrolyse und Plasmalyse) hergestellt. Die nachgeschaltete Synthese produziert aus all diesen Edukten einen höheren Alkohol. Ziel des Projektes, das vom NRW-Wirtschaftsministerium gefördert wird, ist die Erarbeitung eines wirtschaftlich tragfähigen Geschäftsmodells für eine Sektorenkopplung von Industrie und Energie. Ohne Digitalisierung wird die zunehmend komplexer werdende Energieversorgung nicht funktionieren. Das sagten sich die Partner im SPIN-Projekt „Digital Service Center“, das ebenfalls von RRP initiiert wurde. In diesem Projekt werden digitale Lösungen für die Energieversorgung von morgen und das Anlagen- Monitoring mit innovativen Werkzeugen wie Machine Learning untersucht. Schon längst ist die Additive Fertigung mit dem 3D-Druck keine Zukunftsvision mehr und dennoch gibt es viel zu tun, um diese Technologie für Industrie und Forschung zugänglicher zu machen. RRP unterstützt daher die Planung eines Fertigungszentrums im Duisburger Hafen, das von DuisPort und Prof. Witt (Universität Duisburg-Essen) mit NRW-Förderung aufgebaut wird. Damit verschafft RRP seinen Mitgliedern den Zugang zu dieser innovativen Technologie und bietet vor allem für die kleineren und mittleren RRP-Mitgliedsunternehmen ein wertvolles Dienstleistungsangebot.

10 Jahre RRP

Alle Projektaktivitäten des Vereins mit unterschiedlichen Mitgliedern und Partnern setzen Impulse für innovative Produkte. Die in den verschiedenen, aufeinander abgestimmten Verbundprojekten erzielten Ergebnisse werden nicht nur fachspezifisch, sondern auch technologieübergreifend den Mitgliedsunternehmen zum gemeinsamen Nutzen zur Verfügung gestellt. In 2020 blickte Rhein Ruhr Power
auf 10 Jahre erfolgreiche Projektarbeit und symbiotische Zusammenarbeit seiner Mitglieder zurück, was im Herbst 2021 gefeiert wird.
Zum Artikel RRP-Power for the Future.

Die gesamte Ausgabe kann online eingesehen und heruntergeladen werden.

Zur i&e Ausgabe 1/2021.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert im Rahmen des Förderaufrufs „Technologieoffensive Wasserstoff“ Forschungsprojekte zur Erzeugung, zum Transport, zum Speichern, zur Nutzung und der Weiterverwendung von Wasserstoff sowie Vorhaben zur Integration einer Wasserstoffinfrastruktur in das Energieversorgungssystem im Rahmen der Sektorkopplung und Forschung zu übergreifenden techno-ökonomischen und gesellschaftlichen Fragestellungen.

Kurzübersicht
 

  • Verbundvorhaben unter industrieller Federführung
  • F&E Vorhaben mit wirtschaftlicher Verwertungsmöglichkeit
  • 5 Themenfelder: Erzeugung H2 (alle Farben) und Folgeprodukte; Speicherung/Transport; Nutzung; Standardisierung; Systemanalytische Aspekte
  • Projektlaufzeiten 3 Jahre
  • Förderquote nach AGVO üblicherweise max. 50 Prozent
  • Erste Skizzenrunde: 28.02.2021

Projektskizzen können bis zum 30.04.2021 beim beauftragten Projektträger Jülich eingereicht werden. Das BMWi begrüßt die Beteiligung von Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft. Insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Start-ups werden zur aktiven Teilnahme ermutigt. Ebenso bewerben können sich Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Gebietskörperschaften beziehungsweise Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung, Vereine, Verbände und Stiftungen.

Vergangene Woche fand die erste digitale Veranstaltung des ChemSite e.V. zum Thema „Wasserstoffstrategie Emscher-Lippe“ statt. Der ChemSite e.V. blickt auf einen Workshop mit bis zu 65 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zurück. „Die große Zahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Deutschland zeigt die Relevanz des Themas Wasserstoff für die gesamte Region und den ChemSite e.V.“, freut sich Prof. Dr. Michael Dröscher, Vorstadsvorsitzender des ChemSite e.V. nach der erfolgreichen Veranstaltung.

Die Wasserstoffstrategie Emscher-Lippe verknüpft die Handlungsfelder Industrie, Quartiersentwicklung, Qualifizierung, Forschung und Entwicklung und Mobilität strategisch miteinander. „Wir sensibilisieren und vernetzen die Akteure in diesen Handlungsfeldern“, so Dr. Klaus Rammert-Bentlage, Wasserstoffkoordinator der Emscher-Lippe-Region. Dadurch entsteht ein flexibles Akteursnetz, das thematisch eine Vielzahl von Aspekten der Wasserstoff-Wertschöpfungsmatrix aufnimmt und abbildet.

Unser Rhein Ruhr Power Vorstandsmitglied Prof. Dr. Klaus Görner referierte über die Sektorenkopplung auf Basis der H2-Infrastruktur in NRW. Das Zusammenwirken von disponibler Erzeugung, Speicherung, Sektorenkopplung und Digitalisierung ist entscheidend, um die Energiewende zum Erfolg zu führen. Sektorenkopplung ist dabei ein zentrales Element der Lösung für die Herausforderungen für die Sektoren „Energie“ und „Chemie“. Dr.-Ing. Bernd Pitschak berichtete über die Aktivitäten der zu Cummins Inc. gehörenden Hydrogenics GmbH. Das Unternehmen ist führender Hersteller von Brennstoffzellen und Wasserstofftechnologie, hat seinen Deutschlandsitz in der Emscher-Lippe-Region und baut dort gerade seine Produktionskapazitäten aus. Über die Wasserstoffwirtschaft aus Sicht eines Spezialchemieunternehmens sprach Dr. Christof Grüner von Evonik Industries. Er verwies auf die vielen Aspekte der Wasserstoffwirtschaft, die Bezugspunkte zu Evonik haben – Mobilität, Energie/Wärme, Speicherung, Rohstoffe und Chemikalien. Wasserstoff kann dabei auf vielfältige Weise Energieträger, Enabler, Prozesselement oder Synthesebaustein sein.

Die Potentiale der Region als wichtiger Chemie- und Raffinerie-Verbundstandort mit Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Maschinenbauer, Energieversorger, Ingenieurbüros, Hersteller von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren) und einer guten Infrastruktur (Wasserstoff- und Produktpipelines, leistungsfähiges Strom- und Gasnetz, Hafenanbindung) sowie die exzellente geographische Lage zeigen, dass hier schnellere, kostengünstigere und synergetischere Lösungen geschaffen werden können als in anderen Regionen.

Weitere Referenten zum Thema Wasserstoff und Wasserstoffwirtschaft waren: Dr. Klaus Rammert-Bentlage von der WiN Emscher-Lippe GmbH, Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner vom Rhein Ruhr Power e.V., Dr.-Ing. Bernd Pitschak von Hydrogenics GmbH / Cummins Inc. und Dr. Christof Grüner von Evonik Industries AG.