Wibke Brems, MDL und Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Landtag NRW brachte es auf den Punkt: Die Energiewende war viel zu lange eine reine „Stromwende“ und klammerte zu lange die „Wärmewende“ aus. Und in NRW ist man sich darüber schon lange im Klaren, dass die KWK als effiziente und flexible Technologie einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten kann: im Strom- wie auch im Wärmesektor.
Das Statement der GRÜNEN-Politikerin, die das Fachforum mit dem Thema „Wärmewende NRW – Politischer Impuls von Wibke Brems MdL“ eröffnete, nährte die Hoffnung, dass dieser Impuls aus NRW auch das „politische Berlin“ erreicht. Denn was bisher aus der Bundeshauptstadt zu diesem Thema verlautbart wurde, reicht bei weitem nicht, die KWK in die richtige Position zu bringen, um deren Möglichkeiten zur Erreichung der Klimaschutzziele zu nutzen.
Doch die Rahmenbedingungen sind nicht optimal, denn zum einen widersprechen sich die förderrechtlichen Regelungen und zum anderen hat das „Wirrwarr“ der politischen Vorgaben aus Berlin rund um das GEG und die kommunale Wärmeplanung nicht dazu beigetragen, bei denjenigen für Klarheit zu sorgen, die es zu Hause oder in ihren Betrieben warm haben wollen oder die dafür verantwortlich sind, damit dies auch in Zukunft so bleibt. Denn neben den CO2-Senkungsmaßnahmen, die z.B. in der kommunalen Wärmeplanung angestrebt werden, soll die Wärmebereitstellung bezahlbar und sicher bleiben.
Ein wichtiger Adressat ist z.B. die Wohnungswirtschaft, die alles dafür tut und tun will, um „ihre“ Gebäude klimafreundlich zu gestalten. Sie fordert ein frühes Einbinden in die Planungen von Kommunen und Stadtwerken in die Vorbereitungen der kommunalen Wärmeplanung. Denn – und das ist auch ein wichtiges Fazit der Veranstaltung: nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann aus einer „geplanten“ Wärmeversorgung auch eine bezahlbare und lebbare werden, die alle – oder zumindest die meisten – zufrieden stellt. Möglicherweise drohen sonst notwendige Nachbesserungen, die mit hohen Kosten und – vor allem – mit einem großen Vertrauensverlust einhergehen.
Ungeachtet der derzeitig eher „mäßigen“ Rahmenbedingungen wird die Branche nicht müde, auf die besonderen Vorteile von KWK hinzuweisen und schaut positiv in die Zukunft. Sie ist sich sicher, dass die KWK die effizienteste und flexibelste Strom- und Wärmebereitstellungstechnologie ist und mit neuen Brennstoffen, wie Wasserstoff, und/oder in Kombination mit Wärmepumpen für die Zukunft gut aufgestellt ist. Eigentlich müssten KWK-Anlagen Selbstläufer sein.
Zum Fachforum „KWK – Baustein einer integrierten Energieversorgung am 29.8.24 in Essen hatte Rhein Ruhr Power, der B.KWK und das GWI eingeladen. Gekommen sind Energieversorger, Stadtwerke und Kommunen, aber auch Industrie und Gewerbe sowie Einrichtungen, z.B. aus Wohnungswirtschaft und Gesundheitswesen.