Vier Projekte aus NRW unter den Gewinnern des Ideenwettbewerbs „Reallabore der Energiewende“
Beim bundesweiten Ideenwettbewerb „Reallabore der Energiewende“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie haben sich vier wegweisende Projekte aus Nordrhein-Westfalen durchgesetzt: SmartQuart (innogy SE), H2Stahl (thyssenkrupp Steel Europe AG), StoreToPower (RWE) und TransUrbanNRW (E.ON Energy Solutions GmbH). Mit den Reallaboren der Energiewende werden zukunftsfähige Energietechnologien unter realen Bedingungen und im industriellen Maßstab erprobt. Zentrales Thema im Ideenwettbewerb ist CO2-armer Wasserstoff. Weitere wichtige Themen der ersten Ausschreibungsrunde des Ideenwettbewerbs sind Energiespeicher und energieoptimierte Quartiere. Insgesamt prämierte das BMWi bundesweit 20 Konsortien, für die jährlich 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.
CO2-armer Wasserstoff
Zentrales Thema im Ideenwettbewerb ist CO2-armer Wasserstoff. Seine Nutzung bedeutet keine oder nur sehr geringe Treibhausgas-Emissionen. Erzeugt werden kann Wasserstoff beispielsweise über Elektrolyse auf Basis von Strom aus Windkraft- oder Photovoltaikanlagen. Weitere wichtige Themen der ersten Ausschreibungsrunde des Ideenwettbewerbs sind Energiespeicher und energieoptimierte Quartiere.
H2Stahl
Das Reallabor stellt einen ganzheitlichen Ansatz zur Erprobung der Wasserstofftechnologien für die Stahlerzeugung im industriellen Maßstab dar. Ein Konsortium um Thyssenkrupp Steel (Duisburg) und Air Liquide Deutschland GmbH (Düsseldorf) will am Standort Duisburg einen Hochofen teilweise auf Wasserstoff-Injektion umrüsten. Nordrhein-Westfalen hat in einer ersten Projektphase Vorversuche bereits mit 1,6 Millionen Euro gefördert.
StoreToPower
Das Vorhaben der RWE Power AG, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und der Fachhochschule Aachen „StoreToPower“ ist eines der ersten Projekte in Nordrhein-Westfalen, das aus dem Sofortprogramm gefördert wird. Das Ziel: An einem bisherigen Kohlekraftwerksstandort soll ein leistungsstarker Speicher für Strom aus Erneuerbaren Energien entstehen. Das Salz wird mit überschüssigem Strom aus dem Netz erhitzt und in einem Tank gespeichert. Bei Strombedarf wird die Wärme aus der heißen Salzschmelze genutzt, um Dampf zu erzeugen, der in die Turbine des Kraftwerksblocks eingespeist wird. An welchem Kraftwerksstandort das Reallabor entstehen soll, wird noch festgelegt.
TransUrban
E.ON Energy Solutions will an fünf Standorten die Wärmeversorgung transformieren: Die von Braunkohleabbau geprägten Quartiere werden bislang über Fernwärmenetze versorgt. Im Reallabor setzt das Konsortium auf Wärmenetze der 5. Generation, die erneuerbare Energien und Abwärme auf allen Temperaturniveaus einbinden.
SmartQuart
Das Projekt von Innogy soll die Sektoren Energie, Wärme und Mobilität im Zusammenspiel in Quartieren stärker verknüpfen. Ziel ist eine klimaneutrale Energieversorgung.
Außerdem ist Nordrhein-Westfalen in einem Konsortium vertreten, das den Einsatz von Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen plant. In der ersten Ausschreibungsrunde des Ideenwettbewerbs „Reallabore der Energiewende“ hatten 90 Konsortien Projektskizzen beim zuständigen Projektträger Jülich eingereicht. Der Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Sektorenkopplung und Wasserstofftechnologien, Energiespeicher im Stromsektor und energieoptimierte Quartiere.
BMWi stellt jährlich 100 Millionen Euro zur Verfügung
Insgesamt prämiert das BMWi bundesweit 20 Konsortien, die Reallabore planen. Diese ausgewählten 20 Sieger des Ideenwettbewerbs können in den kommenden Wochen und Monaten nun ihre Anträge für Fördermittel stellen. Dafür stellt das BMWi jährlich 100 Millionen Euro zur Verfügung. Um den besonderen Stellenwert traditioneller Energieregionen für das Energiesystem der Zukunft zu unterstreichen, hat das Bundeskabinett in den Eckpunkten für ein Strukturstärkungsgesetz vom 22. Mai 2019 bereits beschlossen, für Reallabore in Strukturwandelregionen zusätzliche 200 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.
Steckbriefe zu den Gewinnern des „Ideenwettbewerbs Reallabore der Energiewende“
finden Sie hier (PDF, 98 KB). Eine Karte mit einem geographischen Überblick finden Sie hier (PDF, 1 MB).
Die Erläuterung der Zielsetzungen des Ideenwettbewerbs finden Sie hier (PDF, 130 KB).