Mit Wirkung zum 1. April 2018 übernimmt Dr. Oliver Then als Nachfolger von Erland Christensen die Geschäftsführung des VGB PowerTechVGB PowerTech steht für technisch-ökonomische Optimierung bei den Herausforderungen von Digitalisierung und Energiewende

Dr. Oliver Then ist vom Vorstand des VGB PowerTech e.V. zum neuen Geschäftsführer des VGB PowerTech e.V. und der VGB PowerTech Service GmbH bestellt worden. Then (51) wird seine neue Tätigkeit für den in Essen ansässigen internationalen Verband für die Erzeugung und Speicherung von Strom und Wärme zum 1. April 2018 aufnehmen. Erland Christensen, seit Juli 2011 Geschäftsführer des VGB, scheidet auf eigenen Wunsch zum 30. Juni 2018 aus der Geschäftsführung aus und wird bis dahin gemeinsam mit Dr. Then den VGB leiten.

Dr. Oliver Then

Dr. Oliver Then ist ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Energieerzeugung. Nach Studium und Promotion zum Dr.-Ing. mit dem Schwerpunkt Energietechnik an der Ruhr-Universität Bochum und der RWTH Aachen begann seine berufliche Laufbahn als Trainee und Kraftwerksingenieur bei der RWE Energie AG in den Kraftwerken Karnap und Huckingen. Als Projektingenieur und Projektleiter mit leitenden Funktionen war er folgend für die RWE PowerAG und RWE Technology GmbH international tätig und für die Technik von Neubauprojekten verantwortlich. Seit Oktober 2013 leitet Then die Abteilung „Kraftwerkstechnologien und Umwelttechnik“ des VGB PowerTech e.V. Hier vertritt er den Verband auch in nationalen Gremien des DIN, VDI, BDEW sowie international bei EURELECTRIC und der International Energy Agency (IEA).

Dr. Hans Bünting, Vorsitzender des Vorstands des VGB PowerTech e.V.: „Mit Dr. Oliver Then konnten wir einen erfahrenen Experten für die Geschäftsführung unseres Verbandes gewinnen. Seine exzellenten Fachkenntnisse auf allen Gebieten der Energieerzeugung und sein tiefes Verständnis für den Energiemarkt und seine Akteure zeichnen ihn aus. Danken möchte ich zugleich Erland Christensen für seine hervorragende Arbeit in den vergangenen sieben Jahren. Er hat gemeinsam mit dem Team des VGB eine sehr gute Basis für die Zukunft des Verbandes geschaffen. Der VGB PowerTech wird darauf aufbauend mit Oliver Then seine Rolle als technisches Kompetenzzentrum der Energiewirtschaft weiter stärken. Es ist unser erklärtes Ziel, als Verband unsere Mitglieder im operativen Bereich und bei strategischen Fragen zu unterstützen und für sie Ansprechpartner und Bindeglied für internationale Kontakte und weltweiten Erfahrungs- und Wissensaustausch rund um die Erzeugung und Speicherung von Strom und Wärme zu sein.“

Oliver Then: „Ich freue mich auf die Aufgabe, mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des VGB unsere Mitgliedsunternehmen in ihrer Arbeit zu unterstützen. VGB ist dabei nicht nur die Branchenplattform für den Austausch von technischem und betrieblichem Know-how, sondern auch das Kompetenzzentrum für eine zukunftsweisende, sichere und effiziente Strom- und Wärmeversorgung. Unsere Aktivitäten sind dabei technologieübergreifend und brennstoffunabhängig. Um es auf den Punkt zu bringen: VGB bringt erneuerbare und konventionelle Erzeugung zusammen, sodass die durch Digitalisierung und Energiewende bestimmten Veränderungen gemeinsam optimal gemeistert werden können.“

Die Tätigkeit als Geschäftsführer des VGB PowerTech e.V. umfasst in Personalunion auch die Geschäftsführung der VGB PowerTech Service GmbH und der VGB Forschungsstiftung. Die VGB PowerTech Service GmbH bietet der Branche ihr umfassendes Expertenwissen als technische Dienstleistungen an, führt Veranstaltungen durch und publiziert das technische Regelwerk des VGB, Fachbücher sowie die internationale Fachzeitschrift VGB POWERTECH.

Die Meldung finden Sie auf der Homepage des VGB PowerTech hier.

VGB-Pressemitteilung
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Mit dem Ziel, die Treibhausgasemissionen in Deutschland um 80 bis 95 Prozent bis 2050 zu senken, hat die Bundesregierung im Einklang mit der EU einen ehrgeizigen deutschen Beitrag zur Begrenzung des Klimawandels angekündigt. Unsere Studie zum Klimaschutz „Klimapfade für Deutschland“ zeigt, wie das gehen kann. Sie versteht sich als objektive und breit abgesicherte Faktenbasis für den weiteren gesellschaftlichen und politischen Diskurs.

Die gesamte Studie finden Sie hier.

Die wesentlichen Erkenntnisse der Studie sind im Folgenden zusammengefasst:

  • Mit einer Fortsetzung derzeitiger Anstrengungen in Form bestehender Maßnahmen, beschlossener politischer und regulatorischer Rahmenbedingungen sowie absehbarer Technologieentwicklungen („Referenzpfad“) werden bis 2050 ca. 61 Prozent Treibhausgas(THG)-Reduktion gegenüber 1990 erreicht. Es verbleibt damit eine Lücke von 19 bis 34 Prozentpunkten zu den deutschen Klimazielen.
  • 80 Prozent Treibhausgas-Reduktion sind technisch möglich und in den betrachteten Szenarien volkswirtschaftlich verkraftbar. Die Umsetzung würde allerdings eine deutliche Verstärkung bestehender Anstrengungen, politische Umsteuerungen und ohne globalen Klimaschutzkonsens einen wirksamen Carbon-Leakage-Schutz erfordern.
  • 95 Prozent Treibhausgas-Reduktion wären an der Grenze absehbarer technischer Machbarkeit und heutiger gesellschaftlicher Akzeptanz. Eine solche Reduktion (über den 80 %-Pfad hinaus noch einmal um drei Viertel) erfordert praktisch Nullemissionen für weite Teile der deutschen Volkswirtschaft. Dies würde neben einem weitestgehenden Verzicht auf alle fossilen Brennstoffe (feste, flüssige und gasförmige Energieträger) unter anderem den Import erneuerbarer Kraftstoffe (Power-to-Liquid/-Gas), den selektiven Einsatz aktuell unpopulärer Technologien wie Carbon-Capture-and-Storage (CCS) und sogar weniger Emissionen im Tierbestand bedeuten – eine erfolgreiche Umsetzung wäre nur bei ähnlich hohen Ambitionen in den meisten anderen Ländern vorstellbar.
  • Mehrere „Game-Changer“ könnten die Erreichung der Klimaziele in den nächsten Jahrzehnten potenziell erleichtern und günstiger gestalten (unter anderem Techno- logien für die Wasserstoffwirtschaft und Carbon-Capture-and-Utilization-Verfah-ren). Ihre Einsatzreife ist aktuell noch nicht sicher absehbar und wird daher zur Er- reichung der Ziele nicht unterstellt. Sie müssten allerdings mit Priorität erforscht und entwickelt werden.
  • Die kosteneffiziente Erreichung der Klimapfade würde aus heutiger Sicht in Sum- me Mehrinvestitionen von 1,5 bis 2,3 Billionen Euro bis 2050 gegenüber einem Szenario ohne verstärkten Klimaschutz erfordern, davon ca. 530 Milliarden Euro für eine Fortschreibung bereits bestehender Anstrengungen (im Referenzpfad). Dies entspricht bis 2050 durchschnittlichen jährlichen Mehrinvestitionen in Höhe von ca. 1,2 bis 1,8 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die direkten volkswirtschaftlichen Mehrkosten nach Abzug von Energieeinsparungen lägen bei etwa 470 bis 960 Milliarden Euro bis 2050 (etwa 15 bis 30 Milliarden Euro pro Jahr), davon ca. 240 Milliarden Euro für bestehende Anstrengungen. Mehrinvestitionen enthalten alle zusätzlichen Investitionen zur Erreichung der Klimapfade über im Referenzszenario getroffene Investitionen hinaus. Zur Berechnung der Mehrkosten wurden diese mit 2 Prozent volkswirtschaftlichem Realzins über die Lebensdauer des jeweiligen Kapitalguts annualisiert. Energiekosteneinsparungen und -ausgaben wurden gegengerechnet. Hierfür wurden Grenzübergangspreise für fossile Energieträger und Stromsystemkosten angesetzt. Die Mehrinvestitionen und -kosten für nichtwirtschaftliche Maßnahmen des Referenzszenarios wurden darüber hinaus grob abgeschätzt.
  • Bei optimaler politischer Umsetzung wären die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der betrachteten Klimapfade dennoch neutral („schwarze Null“), im betrachteten 80 %-Klimapfad wäre dies sogar im Szenario ohne globalen Konsens der Fall. Dabei wäre jedoch ein umfangreicherer Schutz gefährdeter Industrien nötig, um dem Risiko einer Schwächung industrieller Wertschöpfung zu begegnen – in Form eines wirksamen Carbon-Leakage-Schutzes und langfristig verlässlicher Aus- gleichsregelungen für Industrien im internationalen Wettbewerb.
  • Erfolgreiche Klimaschutzbemühungen wären mit einer umfangreichen Erneuerung aller Sektoren der deutschen Volkswirtschaft verbunden und könnten deutschen Exporteuren weitere Chancen in wachsenden „Klimaschutzmärkten“ eröffnen. Studien erwarten, dass das Weltmarktvolumen der wichtigsten Klimatechnologien bis 2030 auf 1 bis 2 Billionen Euro pro Jahr wachsen wird. Deutsche Unternehmen können für diesen globalen Wachstumsmarkt ihre Technologieposition stärken.
  • Gleichzeitig wird der anstehende Transformationsprozess Deutschland vor erhebliche Umsetzungsherausforderungen stellen. Die betrachteten Klimapfade sind volkswirtschaftlich kosteneffizient und unterstellen eine ideale Umsetzung unter anderem im Sinne sektorübergreifender Optimierung und „richtiger Entscheidun- gen zum richtigen Zeitpunkt“. Fehlsteuerungen in der Umsetzung – wie z. B. in der Energiewende durch Überförderungen und die Verzögerung des Netzausbaus beobachtbar – können die Kosten und Risiken erheblich steigen oder das Ziel sogar unerreichbar werden lassen.
  • Erfolgreicher Klimaschutz in Deutschland könnte einerseits international Nachahmer motivieren. Andererseits wären im Fall signifikant negativer wirtschaftlicher Auswirkungen die deutschen Klimaschutzbemühungen sogar kontraproduktiv, da sie andere Staaten abschrecken würden, während der deutsche Anteil am globalen THG-Ausstoß (rund 2 Prozent) das Klima allein nicht wesentlich beeinflusst. Eine international vergleichbar ambitionierte Umsetzung zumindest in den größten Volkswirtschaften (G20) würde diese Risiken deutlich mindern und deutschen Unternehmen außerdem breitere Exportchancen eröffnen.
  • Eine erfolgreiche Erreichung der deutschen Klimaziele und eine positive internationale Multiplikatorwirkung sind daher ein politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Kraftakt. Gefragt ist eine weitsichtige Klima-, Industrie- und Gesellschaftspolitik „aus einem Guss“, die auf Wettbewerb und Kosteneffizienz setzt, gesellschaftliche Lasten fair verteilt, Akzeptanz für die Maßnahmen sicherstellt sowie den Erhalt und Ausbau industrieller Wertschöpfung priorisiert. Dazu bedarf es für das „Großprojekt Klimaschutz“ einer langfristigen politischen Begleitung.